Jahresbericht 2024

Permakultur-Initiative erweitert, Lehrpersonenentwicklung intensiviert, spannende Perspektiven mit UNESCO, UNICEF und dem Bildungsministerium entwickelt

Dank der tollen Zusammenarbeit von Fachleuten aus dem globalen Süden und Basel konnten wir 2024 die Lehrpersonenentwicklung intensivieren und die Permakultur-Initiative erweitern.

Seit der Gründung unseres Vereins 2016 haben wir unsere Zusammenarbeit mit einer Schule auf sieben Schulen mit etwa 110 Lehrpersonen und 2’200 Schüler:innen ausgebaut. Das grosse Interesse des Bildungsministeriums, UNESCO und UNICEF für unsere Arbeit eröffnet neue Perspektiven.

2024 war ein sehr intensives Jahr mit insgesamt 20 Workshop-Tagen, Besprechungen und Verhandlungen. Der dreiwöchige Einsatz eines siebenköpfigen Schweizer Teams hat uns einen vertieften Einblick in die Fortschritte und Herausforderungen gegeben und neue Perspektiven eröffnet.

Lehrpersonenentwicklung

In einem 5-tägigen Workshop im Januar führten Lulu und Victor, unser Team aus Sambia und Kenia, 15 Lehrpersonen und Schulleiter:innen aus 5 Schulen und einen Inspektor des Bildungsministeriums in die Gestaltung und gemeinsamen Nutzung elektronischer Lehr-/ Lernmaterialen im Rahmen des neuen Curriculums ein.

In den ersten beiden Trimestern wurden aus verschiedenen Gründen nur einzelne  «Teacher Group Meetings» (TGMs) durchgeführt.

Im Juli schulte Urs zusammen mit Johannes Danga, einem erfahrenen Lehrer, über 20 Lehrpersonen in Mpumelelo, Nkayi in einem zweitägigen Workshop in ihrer Rolle als zukünftige Moderator:innen. Die Lehrpersonen in Siachilaba, Binga absolvierten eine zweitägige Schulung zur Gestaltung von Lektionsplänen und Unterrichtsmaterialien, mit denen sie partizipativen Unterricht realisieren und reflektieren können. Die Gruppe entwickelte Online-Dokumente, welche die Integration von kostenlosen Lernmaterialien (OER) ins Curriculum und den Review-Prozess mit der Schulleitung effizient unterstützen.

In den TGMs im dritten Trimester erarbeiteten die Lehrpersonen in Nkayi und Binga auf der Grundlage dieser Workshops online Lektionspläne und Unterrichtsmaterialien, setzten diese im Unterricht ein, reflektierten die Wirkung auf das Lernverhalten und verbesserten die Unterlagen.

Permakultur-Initiative in Nkayi, neu auch in Binga

Die Schulen in Nkayi haben grosse Fortschritte gemacht und sind dabei verschiedene Herausforderungen zu überwinden. Im Frühsommer besuchten je fünf Delegierte aus den drei Schulen während vier Tagen «Best Practice»-Projekte unserer Partnerinstitution, dem Permakulturzentrum Fambidzanai. Sie vertieften Permakultur-Methoden, die ihnen helfen die Herausforderungen in ihrem Kontext zu überwinden. Im Juli konzentrierten sie sich in einem 4-tägigen Workshop auf die Vertiefung des Gelernten, diskutierten Verbesserungen in der Organisation und dem unternehmerischen Umgang mit Finanzen.

David, Uli und Regine vom Schweizer Team analysieren mit Edwin die Rahmenbedingungen und entwickeln Ideen, wie die Schule eine Permakultur einführen kann.

Im  August lancierten wir an der Sekundarschule Siachilaba in Binga eine zusätzliche Permakultur-Initiative. Ein engagiertes Team unter der Leitung von Edwin hat mit Unterstützung von Fambidzanai den Schulgarten nach Permakultur-Prinzipien verbessert.

Wertvolle Vernetzung – spannende Perspektiven

Durch unseren dreiwöchigen Besuch konnten wir die aktuellen Stärken und Schwächen sowie die weitere Entwicklung mit unseren Partnern intensiv diskutieren. Dabei konnten wir viele Beziehungen vertiefen und Leute persönlich kennenlernen, mit denen wir in den letzten Jahren nur via WhatsApp kommuniziert haben.

Darüber hinaus hatten wir die Gelegenheit mit Vertretern des Bildungsministeriums, der Schweizer Botschaft, UNESCO und UNICEF Entwicklungsoptionen zu erörtern, die unseren bisherigen Einsatzbereich markant erweitern würden.

Das grosse Interesse dieser Organisationen an unserer Arbeit und Zusammenarbeitsmöglichkeiten in der Zukunft hat uns überrascht und in unserem Engagement bestärkt. Wir können «unseren» Schulen den Zugang zu kostenlosen Lernmaterialien ermöglichen, die vom Bildungsministerium zusammen mit UNESCO und UNICEF entwickelt worden sind. Im Gegenzug können wir unsere Erfahrung mit der Lehrpersonenentwicklung im Zusammenhang mit dem Einsatz von kostenlosen Lernmaterialien (OER) einbringen. Unsere Erfahrung mit dem Einsatz neuer Lerntechnologien können wir auch in Permakultur-Projekten an Schulen und in den lokalen Communities einbringen.

Ausblick 2025: Bestehendes festigen und Verbreitung prüfen

In den kommenden 12 Monaten wollen wir in erster Linie die erreichten Verbesserungen festigen:

  1. Mit Lehrpersonenentwicklung und Einsatz von OER die Unterrichtsqualität an fünf Schulen für über 1’500 Schüler:innen laufend optimieren.
  2. Mit Permakultur an vier Schulen mit über 1’500 Schüler:innen gesunde Nahrung produzieren, Erträge erwirtschaften und «Life skills» aller Beteiligten fördern.

Dazu haben wir vor …

  • etwa 12 anwendungsorientierte TGMs mit Anwendungs- und Reflektionsphasen zu begleiten und die Schulen beim Unterhalt der technischen Infrastruktur zu unterstützen.
  • die drei Perma-Schulen in Nkayi bei der Wissensvertiefung unterstützen und Matching Funds für den Unterhalt und die Erweiterung ihres Angebots beizusteuern.
  • die neue Perma-Schule in Binga beim Aufbau von Infrastruktur und Life-Skills (Permakultur-Methoden und Entrepreneurship) zu unterstützen.

Ziel ist, dass die insgesamt sieben Schulen in den kommenden drei Jahren lernen, die erreichten Verbesserungen möglichst selbständig weiterzuführen.

In Ergänzung zu dieser Unterstützung werden wir in den kommenden Monaten versuchen mit Stiftungen ins Gespräch zu kommen, welche die mit dem Bildungsministerium, UNESCO und UNICEF entwickelten Projektideen zur nationalen Verbreitung unserer Angebote so spannend und unterstützungswürdig finden, wie wir. Falls wir Interesse von grossen Stiftungen wecken können, werden wir Vorschläge ausarbeiten, wie unsere Ansätze der ICT-/Lehrpersonenentwicklung und/oder die Permakultur-Entwicklung dazu beitragen können, dass viele weitere vulnerable Lernenden neue Perspektiven entwickeln können.

Härzlige Dangg!

An dieser Stelle wollen wir wieder einmal einen herzlichen Dank aussprechen an alle, welche die jungen Menschen in Simbabwe und unser Engagement in den vergangenen Jahren unterstützt haben:
Alle Freunde und Bekannte, Lehrpersonen und Studierende aus Basel und Luzern, die Lehrpersonen und Kinder des Neubad-Schulhauses mit ihren Eltern, die Kantone Basel-Stadt und Basellandschaft, die Kirchgemeinde Binningen-Bottmingen, der Verein Solardach Titus Kirche. Dank Euren Spenden, Projektbeiträgen, Evaluationen, Praktika und Einsätzen haben in den letzten Jahren ein paar Tausend junge Menschen in sehr schwierigen Lern- und Lebensbedingungen konkrete Hilfe erfahren – härzlige Dangg!

Eindrücke aus den Workshops und unserem dreiwöchigen Einsatz


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